Karl Simrock 1802-1876 Einblicke in Leben und Werk Wissenschaftliche
Beiträge und Dokumentarisches anläßlich Simrocks 200. Geburtstag Die erste thematisch
umfassende Schrift, verfaßt von 20 Autoren. Herausgegeben
von der Karl-Simrock-Forschung Bonn 2002 Bestellung an die Karl-Simrock-Forschung Aus dem Inhalt
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Karl Simrock als Übersetzer
mittelalterlicher Literatur. Festvortrag zum 200. Geburtstag von Karl Simrock am 28. August 2002, gehalten von Prof. Dr. Elke Brüggen, Universität Bonn. Hrsg. von der Karl-Simrock-Forschung Bonn. Bonn 2002. 33 S., 10 Abb. s/w, Format DIN A 5, geheftet, € 2,00 (im Inland) + Versandkosten, ISBN 3-00-010126-8. Zu beziehen durch die Karl-Simrock-Forschung oder Buchhandel. Karl Simrock war außerordentlich produktiv als Übersetzer mittelalterlicher Literatur. Seine erste, erfolgreichste und bis heute bekannteste Übersetzung, die des Nibelungenliedes, veröffentlichte er bereits 1827, im Alter von 25 Jahren. Was motivierte und prädestinierte den jungen Simrock für eine solche Tätigkeit, und was bewog Simrock dazu, sich auch in den folgenden Jahren seines Lebens für diese Aufgabe einzusetzen? Der Beitrag beleuchtet zunächst die universitäre Ausbildung Simrocks in Bonn, seinen Besuch der Veranstaltungen von Johann Friedrich Ferdinand Delbrück und August Wilhelm Schlegel, sowie die Berliner Zeit, in der er bei Friedrich Heinrich von der Hagen und Karl Lachmann studierte. Delbrück, Schlegel, von der Hagen und Lachmann repräsentierten im Sozialsystem der Germanistik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr verschiedenen Gelehrtentypen. Simrock knüpfte, orientierte sich stark an dessen Theorie zur mittelhochdeutschen Verskunst. Doch sein Bestreben, die Literatur breiteren Kreisen bekannt zu machen, verband ihn viel stärker mit von der Hagen und auch mit Schlegel. In einem zweiten Teil des Beitrags werden die Vorreden zu Simrocks Übersetzungen untersucht. Es wird gefragt, welches Publikum Simrock mit seiner Arbeit erreichen wollte, welche Funktionen er seinen Übersetzungen zuwies, und wie er ihr Profil bestimmte. Außerdem zeigt die kurze Analyse einer Strophe aus dem Nibelungenlied, wie seine Praxis des Übersetzens aussah. Der Beitrag plädiert abschließend für eine kritisch-faire Würdigung der Leistung Simrocks, die bei der immensen Breitenwirkung ansetzt, die seine Übersetzungen im 19. Jahrhundert (und noch darüber hinaus) entfaltet haben. |